Trainerlehrgang: Taekwondo- und Allkampf-Großmeister geben ihr Wissen weiter
Fachwissen und Kompetenz – das ist es, was einen guten Trainer
ausmacht. Rund 80 Taekwondo- und Allkampf-Trainer haben am vergangenen Wochenende in Memmingen ihre Kompetenz intensiviert: Beim Trainerlehrgang, den die SG Krumbach und der Taekwondo-Verein
Donau-Lech-Iller gemeinsam ausgerichtet haben, vertieften die Kampfsportler drei Tage lang Fertigkeiten und Trainingsmethoden. Hauptreferenten waren die Großmeister der beiden Vereine, Heinz und
Reinhold Gruber, Günther Sonner und Heinrich Magosch.
Los ging es am Freitagabend in den Memminger Trainingsräumlichkeiten der SG Krumbach: Braungurt- und Dan-Träger der beiden Vereine und darüber hinaus absolvierten hier
die ersten Trainingseinheiten bei ihren Großmeistern. Ein intensiver Trainingstag stand den Teilnehmern am Samstag bevor: Von früh bis spät wurden Grundtechniken geübt, Formen gelaufen und gekämpft.
Ziel der vier Referenten war es jeweils, die Ausführungen der einzelnen Techniken auf den neuesten Stand zu bringen und Anregungen für das heimische Training zu geben. So wechselte sich koordinatives
– und damit höchst amüsantes – Aufwärmen ab mit ebenso konzentriertem wie schweißtreibenden Taekwondo- bzw. Allkampfübungen.
Jeder der vier Großmeister setzte dabei ganz eigene Schwerpunkte: Heinrich Magosch ging verstärkt auf die gesundheitlichen Aspekte des Trainings ein. Der Dillinger Großmeister (8. Dan) erklärte dabei beispielsweise die Vorteile des Taekwondo mit seinen vielen diagonalen Bewegungsausführungen, die die Vernetzung der Gehirnhälften fördere. Er zeigte den Lehrgangsteilnehmern Übungen, die die Konzentration und Leistungsbereitschaft der Kampfsportschüler im Training fördern können. Magosch verwies dabei auch auf den Nutzen, den ein solches Training in Schule und Beruf haben könne. Und freilich unterwies der Dillinger, der auch im Allkampf einen 9. Dan innehat, in effiziente Selbstverteidigung-Methoden.
Der Krumbacher Großmeister Heinz Gruber (9. Dan) konzentrierte sich vor allem auf die korrekte Ausführung der einzelnen Taekwondo-Techniken. Er unterwies die Sportler dabei auch in die Neuerungen, die sich im modernen Taekwondo-Sport immer wieder ergeben. Und Gruber erinnerte die Lehrgangsteilnehmer an die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Disziplinen des Taekwondo: Ein stilisierter Kampf ohne Gegner – der Formenlauf – ist z. B. immer auch das Üben von Verteidigungstechniken. Der abgesprochene Zweikampf, genannt Ilbo-Taeryon, trainiert nicht nur saubere Technik, sondern führt zum Freikampf ohne Absprachen.
Günter Sonner (7. Dan) gab den Sportlern Tipps mit auf den Weg, wie besonders im Kindertraining junge Sportler motiviert werden können. Der Günzburger erklärte die eine oder andere Methode, mit der man auch schwierige Bewegungsabläufe aus dem Kampfsport an den Nachwuchs vermittelt. Im Wissen, dass Kinder nicht zu lange Konzentrationsphasen aushalten, spickte er seine Ausführungen immer wieder mit amüsanten Spielideen oder Koordinationsübungen, die das Interesse junger – und älterer – Sportler wieder herstellen.
Der Krumbacher Reinhold Gruber (8. Dan) war als Hausherr des
Memminger Taekwondo-Dojangs vorrangig mit organisatorischen Aufgaben betraut. Selbstverständlich ließ auch er es sich aber nicht nehmen, den Sportlern Fachwissen zu vermitteln. Reinhold Gruber
konzentrierte sich dabei vorrangig auf den Allkampfbereich, bei dem neben Technik-, Selbstverteidigungs- und Freikampf-Schulung auch der Bruchtest geübt wurde. Am Sonntag vermittelte schließlich
Kampfrichter-Obmann Abdulla Ünlübay auf unterhaltsame Art theoretisches und praktisches Wissen in Sachen Taekwondo-Zweikampf und Kampfrichterwesen.
Dank der motivierenden Art der vier Großmeister waren die 80 Lehrgangsteilnehmer mit Begeisterung und Spaß bei der Sache. Alle trainierten hochkonzentriert und nahmen mit
Sicherheit viele Anregungen und Verbesserungsvorschläge mit nach Hause. 15 Sportler schlossen den Lehrgang als frisch gebackene Instructor der Europäischen Taekwondo-Union ab.